Das Mondboot
Drei Novellen
Charles Frölich
Drei Novellen über Menschen, deren Ambition sie auf unterschiedlichen Wegen an den Abgrund führt – oder darüber hinaus. Mit Bildern von Kerstin Jabs.
Die erste Novelle möchte ich als expressionistisches Märchen bezeichnen. „Das Mondboot“ wird von einem Köhlerburschen gesehen; fortan will er zu den Luftfahrern. Doch er hockt verzweifelt auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter, und so wirkt dieser Wunsch für jeden außer ihm vermessen. Schon die „Himmelsgebühr“, die die elfenhafte Fahrerin des Mondbootes von ihm fordert, kann er nicht aufbringen. Was er tut, um sein Ziel dennoch zu erreichen, verbrennt seine Seele.
In der zweiten Novelle entdeckt ein Wanderer in Irlands grünen Wäldern ein aufgegebenes Gutshaus. In Briefen an seinen Freund erfährt der Leser von seinen Erlebnissen in diesem Haus. Realität und Einbildung vermischen sich so manches Mal, und schließlich erfährt er dort mehr – über den Ort und sogar über sich selbst – , als er je zu fürchten gewagt hatte.
Die dritte Novelle schildert als überwiegend sachlicher Bericht, wie in einem Badeort an der Ostsee die Leiche eines Mannes gefunden wird. Zu Lebzeiten hatte er sich als Privatgelehrter in die Erforschung der Blitze vertieft. Dann hat er sich auf grässliche Weise selbst zum Tode befördert, aber das Motiv dafür bleibt zunächst ein Rätsel. Und als sie endlich ein mögliches Motiv entdecken, wollen die Ermittler es nicht wahrhaben.