Das Mosaik von Otranto
Darstellung, Deutung und Bilddokumentation
Walter Haug
Das Fußbodenmosaik der Kathedrale von Otranto in Apulien entstand in den Jahren 1163/1165 und erstreckt sich in einer erstaunlichen Fülle von Bildern über das Mittelschiff, die Vierung, die Apsis und einen Teil der Seitenschiffe. Die Motive gehören den verschiedensten thematischen Bereichen an: alttestamentliche Zyklen und Episoden stehen neben Monstren und Fabelwesen, Paradies und Hölle finden sich ebenso wie Alexander der Große und König Artus. Ikonographisch spiegelt sich in dieser Vielfalt das für die Normannenzeit Süditaliens charakteristische Zusammenspiel der Kulturen mit römisch-antiken, griechisch-byzantinischen, langobardisch-germanischen, französisch-normannischen und orientalischen Traditionen.