Das Musikfestival rampenfiber
als Beispiel für queer-feministische Raumproduktion
Laura Wösch
Die Arbeit behandelt ein Thema, das zwar gesellschaftlich hoch aktuell ist, jedoch im bisherigen wissenschaftlichen Diskurs wenig behandelt wurde: die Frage der Konstitution von Räumen im Rahmen von Musikveranstaltungen. Besonders verdienstvoll ist hier die Thematisierung des Gender-Aspekts mit dem Fokus auf queer-feministische Raumproduktion.
Die Thematik ist theoretisch hoch anspruchsvoll und wird umfassend behandelt: von machttheoretischen Ideen zu den konkreten Forderungen der internationalen Frauenbewegung bis zu den Besonderheiten in Österreich und Wien. Historische Zusammenhänge ebenso wie Spannungen zwischen unterschiedlichen theoretischen Ansätzen bzw. ProtagonistInnen werden beleuchtet und politisch eingeordnet.
Ein empirischer Teil gibt einen guten Einblick in die Denk- und Handelsweisen dieser Szene und deckt u.a. auch die vorhandenen Unstimmigkeiten, Brüche und Paradoxien auf. Ferner wird hier deutlich, wie empfindlich, gebrechlich und eigentlich schutzbedürftig diese Szene ist. Der Verweis darauf, dass es sich um eine soziale Utopie handelt, deren Überführung in die Praxis sich allerdings als problematisch erweist, ist von hohem Erkenntnisgewinn.