Das Numinose in der Welt
Glaube und Vernunft, eine kritische Betrachtung
Jürgen Horn
Der Mensch, daran gewöhnt, Numinoses in der Welt, zugleich auch über der Welt und als der Welt Grund – der Erkenntnis entzogen – im Verborgenen waltend anzunehmen, hinderte ihn nicht daran, es in seiner Vorstellungswelt hypostatisch nachzuerzeugen und sprachlich zum Ausdruck zu bringen. Das Numinose in der Welt, meint das „Göttliche“ in der Welt und die Initiation des Numinosen, seine Aufnahme in die Welt, sein in die Welt kommen. Der Begrifflichkeit des Numinosen umschwebt noch der Mantel des Geheimnisvollen; auf diese Weise bleibt des Wortes Bedeutung eher im Hintergrund und hält sich fern von dem Anspruch, der mit dem phonetisch abgenutzten Allbegriff „Gott“ verbunden ist. Und, entzieht sich das „Göttliche“ letztgültiger Wahrheit, erlaubte es den Menschen im Grunde genommen, lediglich im Konjunktiv davon zu sprechen.