Das Prinzip Solidarität – Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD – Band I
Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD
In den 70er Jahren gab es in der Bundesrepublik und Westberlin etwa hundert Gruppen der
Roten Hilfe. Als engagierter Teil einer linksradikalen Fundamentalopposition organisierten
sie Teach-ins, medizinische Hilfe und Demonstrationen, studierten das Mietrecht, besuchten
Gefangene in den Knästen, schickten ihnen danach Pakete und besetzten Häuser. Sie
beschäftigten sich mit allem möglichen: Mit der Geschichte der Arbeiterbewegung in der
Weimarer Republik, mit der Polizei und den von der Polizei Erschossenen, mit den gefangenen
Tupamaros, mit denen der RAF und schließlich mit allen anderen Gefangenen. Die Rote
Hilfe versuchte, an einem zentralen Punkt etwas zu integrieren, was dabei war, auseinander
zu streben. Zwischen den Roten Hilfen und den politischen Organisationen ihrer Zeit, der
RAF und den beiden maoistischen Parteien KPD/ML und KPD/AO, gab es eine Vielzahl von
Debatten und Auseinandersetzungen. Sie gingen nicht immer glücklich aus. Es ist allemal an
der Zeit, auch diese Geschichte zu erzählen.