Das Rentensystem der Volksrepublik China
Reformoptionen aus ordnungstheoretischer Sicht zur Erhöhung der Risikoresistenz
Alice Weidel
In einer Volkswirtschaft mit einer stark alternden Bevölkerung bedarf es ergänzender Formen der Finanzierung und Risikoverteilung zur Diversifikation demographischer Risiken. Das Ziel der Arbeit ist, Lösungsalternativen für ein nachhaltiges Altersvorsorgemodell in Transformationsökonomien am Fallbeispiel der Volksrepublik China zu unterbreiten. Die Arbeit zeigt die konkreten Problembereiche des chinesischen Rentensystems auf, die sich in einer zu geringen Partizipationsrate, einem hohen Anteil informeller, nicht sozialversicherungspflichtiger Anstellungsverhältnisse, interprovinziellen, nicht-portablen Anwartschaften, hohen Verbindlichkeiten aus dem „alten“ System, aktuarischen Fehlkalkulationen, den „leeren“ Individualkonten der Grundrentenversicherung, der Fragmentierung des Systems sowie in den mangelhaften Governance- und Kontrollmechanismen zum Schutze der Kapitalreserven äußern. Die Arbeit gibt konkrete Handlungsempfehlungen zur Lösung der aufgezeigten Defizite. In Anbetracht der eingeschränkten Möglichkeiten einer dezentral verwalteten Kapitaldeckung, fällt dem National Social Security Fund als Ausgleichsfonds zur Diversifikation demographischer Risiken eine wichtige Rolle zu.