Das Romanwerk von Siegfried Lenz
Unter besonderer Berücksichtigung des Romans "Das Vorbild</I>
Ming-fong Kuo
Trotz der Themenvielfalt der zehn Romane aus den Jahren 1951 bis 1988 wird untersucht, ob Analogien bezüglich des Aufbaus, der Handlungsstränge, der Personenkonstellation, der sprachlichen Realisierung und Lenz‘ sozialpolitischer Haltung bestehen. Es zeigt sich, daß Lenz seine schriftstellerische Entwicklung im Roman vollendet hat. Daher wird dieser Roman intensiv bezüglich der obengenannten Kriterien untersucht und mit den anderen neun Romanen verglichen. Es ergibt sich, daß Lenz‘ Erzähltechnik zwar im Roman des 19. Jahrhunderts verwurzelt ist, aber eine starke Tendenz zum komplementären Polyperspektivismus entwickelt hat und seine politische Haltung eher konservativ-konziliant ist. Auch das 1990 erschienene Werk reiht sich ohne große Schwierigkeit in das aufgedeckte Schema des Lenzschen Romans.