Das Sein in der alten orientalischen Philosophie
Ein Vergleich mit der alten griechischen Philosophie vor dem Hintergrund der Hegelschen Logik
Waad Layka
Die Philosophie und auch ihre Geschichte sind wie ein Mosaik, das
nur in seiner Allgemeinheit erfassbar ist. Diese Allgemeinheit ist die
Gesamtheit der verschiedenen einzelnen Stücke des Mosaiks. Ein
Stück hat allein außer seiner Verbindung mit den anderen Stücken
weder Schönheit noch Bedeutung. Das gilt auch für die Philosophie.
In diesem Werk geht es vor dem Hintergrund der Hegelschen Logik
um eine Betrachtung des Seinsbegriffs in der altorientalischen Philosophie
im Vergleich mit der antiken griechischen Philosophie. Dazu
ist die zentrale Frage: gab es im alten Orient Philosophie?
Dafür werden zunächst die Kulturräume des »alten Orients« im ersten
Jahrtausend v.u.Z. ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Anhand des
Denkens Zarathustras (Persien), Siddharta Gautamas (Indien), Lao
Tses und Konfuzius’ (China) sollen sprachphilosophische und ontologische
Philosopheme herausgestellt werden, die das östliche und
westliche Denken bis in den Deutschen Idealismus hinein beeinflusst
haben. Diese vergleicht der Autor mit dem Denken der Begründer der
okzidentalen Philosophie (Parmenides und Heraklit). Zugleich wird
so eine kritische Bewertung der philosophiehistorischen Thesen Hegels
möglich. Dies bezieht sich auch auf die Kritik der Kantischen Philosophie.
Das Ziel der Philosophie ist zwar Einsicht in die Verhältnisse
zwischen den Begriffen und zwischen ihnen und der Wirklichkeit. Es
geht um die Wahrheit, in welcher der Mensch denkend sein kann.
Dabei gibt es drei Bedingungen des Anfangs der Philosophie: Erstens
die Freiheit des Denkens, zweitens das Bewusstsein der Freiheit und
demzufolge drittens die politische und wirkliche Freiheit. Layka will
den Weg bereiten für die noch offene historische Frage, wo und wann
diese Bedingungen jeweils eingetreten, beziehungswiese ihre Grundlagen
gelegt worden sind.