Das Spannungsverhältnis zwischen Provisionsberatung und Honorarberatung im Versicherungsmarkt
Eine rechtsvergleichende und -ökonomische Analyse
Christian Armbrüster, Horst Baumann, Helmut Gründl, Christian Schafstädt, Helmut Schirmer, Hans-Peter Schwintowski, Wolfgang Zschockelt
Die Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD) sieht Regelungen zur Offenlegung der Vergütungsherkunft der Versicherungsvermittler vor, wobei den Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der IDD ein Spielraum bleibt, der von einer Offenlegungspflicht der Vergütungshöhe bis hin zu einem Provisions- und Courtageverbot reichen kann.
Schafstädt stellt vor diesem Hintergrund zunächst die rechtlichen Grundlagen der Vergütung mittels Provision und Courtage dar, erfasst aber ebenso die Möglichkeiten der Honorarvermittlung und der Kostenausgleichsvereinbarung. Er beleuchtet unter rechtsökonomischen Gesichtspunkten, welche Auswirkungen eine Änderung des Vergütungssystems durch Einführung von Offenlegungspflichten oder Verboten auf den Markt der Versicherungsvermittlung haben könnte. Hierbei geht er insbesondere der Frage nach, welche Vor- und Nachteile die sogenannte Honorarberatung gegenüber der provisions- bzw. courtagebasierten Vergütung hat, und bezieht Beispiele unterschiedlicher Regelungen in einigen EU-Mitgliedstaaten ein. Schließlich untersucht der Autor die Vereinbarkeit eines Verbots der provisions-/cour¬tage¬basierten Vergütung mit der Berufsfreiheit der Versicherungsvermittler und erörtert eine danach vorzugswürdige Regelungsvariante.
Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur kontrovers geführten Diskussion über die Reform der Vermittlervergütung. Sie ist rechts- und wirtschaftswissenschaftlich fundiert und hat Praxisbezug. Unverzichtbar für alle, die sich mit der Zukunft des Versicherungsvertriebs befassen.