Das technische Potenzial ungewöhnlicher Prokarioten
Methanoxidierende Bakterien
Ulrich Stottmeister, Karin-Dagmar Wendlandt
Das komplexe Zusammenspiel von Einzellern und Mehrzellern in der Natur ist heute erst in Ansätzen erkennbar. Eine gezielte technische Nutzung von Mischpopulationen entstand bisher aus empirischem Beobachten und verlief auch ohne das Wissen um die mikrobiologischen Zusammenhänge, wie z.b. beim Bierbrauen oder der Essigbildung.
Methan oxidierende Bakterien bieten sehr spezifische Nutzungsmöglichkeiten von Methan als Kohlenstoff- und Energiequelle, andererseits ermöglichen sie gezielte Eingriffe, deren Wirkung eindeutig zuzuordnen ist.
Sie sollen als Beispiele zur Beantwortung der Frage dienen, ob durch technische Maßnahmen in die Komplexität der Mischpopulationen und ihrer Wechselwirkung mit der Umgebung eine „Ordnung“ im Sinne einer reproduzierbaren, vom Menschen unter „Nutzungsaspekten“ verwertbaren Leistung gebracht werden kann. Diese Darstellung wird anhand von drei Fallbeispielen vorgenommen:
– Beseitigung von Schäden an städtischen Straßenbäumen, die durch Erdgasleckagen in Gasleitungen entstanden sind
– Dehalogenierung von Grundwasserschadstoffen
– Bildung eines Biopolymers