Das zweite Regensburger Religionsgespräch von 1546
Politik und Theologie zwischen Konsensdruck und Selbstbehauptung
Lothar Vogel
Das zweite Regensburger Religionsgespräch von 1546 war ein weiterer Versuch, die alte concordia des Reiches wieder herzustellen, und bestätigte doch nur das Gegenteil: den fundamentalen religiösen Dissens. So galt es, daraus Modelle des Zusammenlebens zu entwickeln, die diesen Dissens ertrugen. Die europäische Geschichte der Toleranz hat hier eine Wurzel. In einer Zeit, in der religiöse und weltanschauliche Pluralität immer mehr zur Alltagserfahrung wird, bieten darum diese Vorgänge rund um diesen letzten Verständigungsversuch vor dem Schmalkaldischen Krieg gerade heute Anstöße zur Reflexion.