Demenz
Der person–zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen
Michael Herrmann, Tom Kitwood
Menschen mit einer Demenz erleben ihren Zustand als ein wechselhaftes Geschehen bei dem kognitive Höchst- neben kognitiven Fehlleistungen bestehen neue Wahrnehmungen nicht mit bestehenden Erfahrungen verknüpft werden Wünsche, Denken und Handeln nicht mehr miteinander verbunden werden können Körperwahrnehmungen und autonome Reaktionen nicht mehr miteinander verknüpft werden können das Gefühl eines „Filmrisses“ sich einstellt und Betroffene den Eindruck haben, den Überblick zu verlieren und nicht mehr Herr ihres Selbst zu sein existenzielle Abhängigkeit von den Pflegenden oder der Umgebung besteht. Ein solches Erleben des Selbst, bei dem vorübergehend oder anhaltend die integrative Funktion des Gehirns verloren geht, wird als dissoziatives Selbsterleben bezeichnet. Ausgehend von diesem Verständnis einer Demenz entwickelt der Zürcher Stadtarzt Dr. Christoph Held einen Ansatz, um Menschen mit einer Demenz wirkungsvoll bei alltäglichen Aktivitäten zu verstehen und zu unterstützen. Typische alltägliche Situationen und Verhaltensweisen werden im Praxiskontext dargestellt, diskutiert und reflektiert. Gemeinsam wird nach guten individuellen und interdisziplinären Lösungen für die Betroffenen gesucht. Die zweite Auflage bietet ergänzte und aktualisierte Beiträge, eine vertiefende Darstellung von neurophysiologischen Prozessen, die dem „dissoziativen Geschehen zu Grunde liegen. Es bietet ein neues Kapitel über „Lügen und Täuschungen in der Pflege von Menschen mit Demenz“ sowie zum Thema „herausforderndes Verhalten“ (BPSD).