Denkmalpflege und Entwurf. Die Denkmalskirche auf der Spreeinsel Berlin
Peter Stephan, Markus Tubbesing, Sonja Tubbesing
Seit der Wiedereröffnung des Berliner Doms 1993 hat sich sein Umfeld auf der Spreeinsel stark weiterentwickelt. Die Alte Nationalgalerie, das Staatsratsgebäude, der Neue Marstall, das Bode-Museum und das Neue Museum wurden denkmalgerecht generalsaniert. Mit der unmittelbar bevorstehenden Vollendung des Masterplans Museumsinsel befindet sich der Dom in Nachbarschaft zu einem Museumsensemble von Weltrang. Am stärksten haben sich aber der Abriss des Palastes der Republik und der Neubau des Humboldt Forums mit seinen rekonstruierten Schlossfassaden ausgewirkt.
Mit dem Voranschreiten dieser Projekte treten die letzten verbliebenen Leerstellen auf der Spreeinsel immer deutlicher hervor. Dies betrifft besonders den Bereich zwischen der Nordseite des Doms und der Alten Nationalgalerie, wo bis zu ihrem Abriss 1975 die Denkmalskirche des Berliner Doms stand. Dass es sich um eine Leerstelle im städtebaulichen Zusammenhang handelt, weist Peter Stephan in einem historisch-ikonografischen Überblick nach. Sonja Tubbesings Untersuchungen belegen, wie sehr die Kirche in Hinblick auf den Dom als Baudenkmal fehlt. Und Markus Tubbesing zeigt auf, in welchem Maße es sich im Kontext des UNESCO-Weltkulturerbes Museumsinsel und am Baudenkmal Berliner Dom um eine architektonisch-denkmalpflegerische Doppelherausforderung handelt. Dabei stellt er zehn mögliche Entwürfe für einen Neubau anstelle der Denkmalskirche vor, die 2019 im Studio Entwurf Denkmalpflege an der Fachhochschule Potsdam entstanden.