Der Adler
Heilung nach sexuellem Missbrauch – Maltherapie als Hilfe
Veronika Maier
Die Bäuerin Veronika Meyer erlebt im Alter von 36 Jahren aus heiterem Himmel ihre erste Panikattacke. Da sich ihr Panikzustand nicht bessert, liefert sie ihr Hausarzt in eine psychatrische Klinik ein. Hier beginnt sie eine Maltherapie, die ihr Leben vollkommen verändert.
Begleitet von einer kompetenten Therapeutin gelingt es Veronika, sich ihre Kindheit und ihre Gefühle anzuschauen. Durch das Malen von Bildern, die im Unterbewusstsein entstehen, stellt sie sich ihren Ängsten, ihrer Wut und ihren Albträumen, ihrer Panik, ihrem Selbstzweifel und ihrem Selbsthass. Sie deutet ihre Bilder und macht sich durch sie bewusst – gestützt von starken und schmerzhaften Körpererinnerungen – dass sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden ist. Von ihrem Vater, von ihrem Orgellehrer, von einem Freund der Familie.
Veronika ist hin- und hergerissen zwischen ihren Zweifeln, sich das nur einzubilden, und ihrer wachsenden Überzeugung, dass ihr dieses Schicksal tatsächlich widerfahren ist. Es dauert Jahre, die seelischen Wunden des einst verletzten Kindes zu heilen, wieder Lebensfreude und Selbstbewusstsein zu erlangen.
In ihrem Heilungsprozess konfrontiert sie ihren Vater mit dem Missbrauch, der diesen jedoch verleugnet und wenige Monate später an den Folgen eines Gehirntumors stirbt. Veronika erschüttert dies trotz allem, da sie nicht Rache, sondern inzwischen Versöhnung spüren lassen wollte und nun, als sie endlich einen Vater haben konnte, dieser sie verlässt. Sie ist enttäuscht von ihrer Mutter, die vom Missbrauch wusste und das kleine Kind in seiner Angst und seinem Schmerz alleine gelassen hat. Nur langsam schafft Veronika es als Erwachsene, sich von ihrer Mutter zu lösen und ihr eigenes Leben zu leben. In diesen Entwicklungsprozessen schafft sie es auch, den Verlust eines ihrer Kinder zu verarbeiten und mit der
Trauer leben zu können. Und Veronika kann sich von den Moralvorstellungen der Kirche befreien, die ihr als Kind derart eingeimpft wurden, dass sie jahrelang unter Schuldgefühlen litt.
Dieses Buch offenbart, welche Folgen ein sexueller Missbrauch in der Kindheit für das spätere Leben des Betroffenen haben kann – und dies in vielen Bereichen. Nicht nur der Missbrauch selbst, auch das Schweigen in der Familie verursacht Ängste und Zweifel beim Opfer. Der Heilungsprozess ist langwierig und schmerzhaft, er hat Höhen und Tiefen, Fortschritte und Rückschläge, aber er lohnt sich. Denn nur durch das Anschauen des eigenen Schicksals und mit der Auseinandersetzung findet Veronika, Mutter von vier Söhnen, zu ihrem eigenen Leben zurück. Wie ihr die Maltherapie, eingebunden ins reale Leben, dabei erfolgreich hilft, schildert dieser Text eindrucksvoll. Über vier Jahre lang begleitet der Leser die
Bäuerin und findet auch für sich Mut, Inspiration und Hoffnung.
Klappentext:
Veronika, eine Frau Mitte Dreißig und Mutter von vier Kindern, kommt wegen plötzlicher heftiger Panikattacken in eine psychiatrische Klinik. Dort wird ihr erstmals mit Hilfe der Maltherapie bewusst, dass sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden ist.
In diesem Buch begleitet der Leser Veronika vier intensive Jahre der Aufarbeitung in Therapie und Alltag, er durchlebt mit ihr Höhen und Tiefen und verfolgt gespannt, wie nach und nach auf verschiedenen Ebenen Heilung geschieht und Veronika schließlich in ihr eigenes Leben zurückfindet. Dabei wird der Leser ermutigt, sich auch seine eigenen seelischen Wunden anzusehen und sich mit Hoffnung an den schwierigen, aber doch lohnenden Heilungsprozess zu wagen.
Ein sehr authentischer biografischer Erfahrungsbericht für Betroffene von
sexuellem Missbrauch, die nach Wegen der Heilung und nach Verständnis für sich suchen, sowie für Therapeuten, Angehörige und Freunde, die Missbrauchte verstehen lernen wollen.