Der auto-mobile Komplex – Versuch einer Einordnung
Marc Bovenschulte, Jan-Peter Ferdinand, Institut für Innovation und Technik (iit), Tobias Jetzke, Gereon Meyer, Beate Müller, Tobias Schulz, Sebastian Stagl
Selten zuvor in der Geschichte des Automobils schien seine Zukunft so ungewiss wie heute. Ausgelöst durch Abgasmanipulationen hat sich die Frage um alternative Antriebe, vernetzte Mobilität, neue Nutzungskonzepte und -bedürfnisse rasant verdichtet und beschleunigt. Und in der Folge wird sogleich die Zukunftsfähigkeit der gesamten deutschen Automobilindustrie in Zweifel gezogen. Dabei stellt sich die Lage bei genauerer Betrachtung als vielschichtig und oft auch widersprüchlich dar: So wird etwa Car-Sharing zwar als eine zentrale Ausprägung zukünftiger urbaner Mobilität angesehen, doch sprechen die gegenwärtigen Nutzungszahlen und auch die mittels Umfrage ermittelte Bereitschaft zum Car-Sharing eine andere Sprache. In dem vorliegenden Arbeitspapier wird versucht, den auto-mobilen Komplex in seinen zentralen Komponenten zu beschreiben und die bestimmenden Entwicklungen im Spannungsfeld von Strafzahlungen und Quartalsergebnissen zu erfassen. Am Ende der hier skizzierten Entwicklung könnte eine deutsche Automobilindustrie stehen, die zwar weiterhin wettbewerbsfähig ist, in ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung jedoch abnehmen könnte.