Der Blick ins Freie
Im Diskurs mit Janucz Korczak
Ulrich Bartosch, Agnieszka Maluga, Siegfried Steiger
„Der ganze Heckmeck –
interessiert mich ’nen Scheißdreck.“
Wenn ihm alles zu viel wurde, er seine Ruhe haben und
einmal nur für sich selbst sein wollte, sage er sich einfach
diese „Formel des Gleichgewichts und des Optimismus“,
diesen „schroffen Ausruf des Verzichts – für heute.“
So schrieb Henryk Goldszmit, besser bekannt als Janusz
Korczak, in einem Brief an Freunde in Erez Israel. Wohl
kaum ein anderes Zitat entlarvt eine vermeintliche Glorifizierung
seiner Person und bezeugt, dass Janusz Korczak
auch anders konnte.
Diese Korczak-Publikation ist gedacht als ein Zeugnis
seines besonderen Lebenswerkes, als ein Beitrag zur Erinnerungskultur,
75 Jahre nach der Deportation der Insassen
des Warschauer Ghettos.
Eingebunden in eine künstlerische Auseinandersetzung,
unternehmen Autorinnen und Autoren unterschiedlicher
Disziplinen aus dem In- und Ausland erneut den Versuch,
Altbekanntes, aber auch Neuentdecktes über ein zwar
nicht heiliges, aber außergewöhnliches Leben zu erzählen.