Der Diener der Wölfe
Wolf & Rabe
Marc Staedtgen
Der Beginn des 11. Jahrhunderts war eine Zeit des Umbruchs im Herzogtum Lothringen, denn die Wölfe zogen durchs Land.
Erzbischof Poppo von Babenberg reformierte mit eiserner Hand das Erzstift Trier.
Im jungen Geschlecht der Luxemburger betrieb der draufgängerische Giselbert eine kompromisslose Erweiterung des Familienbesitzes.
Und in Frankreich wütete der ehrgeizige Graf Odo II. von Blois, eine der gefährlichsten Gestalten seiner Zeit.
Ich wurde im Kloster zu Echternach erzogen. Dort erachtete man mich, den aufsässigen Oblat, als unwürdig jemals das Ordensgelübde ablegen zu können, und schickte mich wieder weg.
Doch ich schreibe die Sprache der Kirche ohne Fehler, drücke mich gewandt in Franzisch und Fränkisch aus, und handhabe Schwert und Dolch kraftvoll und fintenreich. Und so zog ich die Aufmerksamkeit der Wölfe auf mich.
Mein Name ist Wulfram von Kasselsteyn, und dies ist meine Geschichte.