Der Erwerb der deutschen Modalpartikeln
Eine longitudinale Fallanalyse einer polnischen Lernerin
Bok Ja Cheon-Kostrzewa
Modalpartikeln stellen ein wesentliches Phänomen der gesprochenen Sprache dar. Im Zuge der kommunikativ-pragmatischen Wende wurde der gesprochenen Sprache und damit auch den Modalpartikeln eine große Aufmerksamkeit gewidmet. Seit Weydt (1969) wurden viele Forschungsprojekte durchgeführt, um diesen Bereich gesprochener Umgangssprache zu untersuchen. Modalpartikeln stellen jedoch für die ausländischen Lerner ein Lernproblem dar, weil sie in der Regel bedeutungsarm (semantisch), syntaktisch nicht obligatorisch, jedoch von großer Bedeutung für die Kommunikation (pragmatisch) sind. Wenn auch verschiedentlich die Forderung nach intensiver empirischer Arbeit erhoben wurde, so fehlen doch insbesondere longitudinal angelegte Studien, die einen Überblick über einen längeren Erwerbszeitraum ermöglichen. Die Arbeit, die einen Untersuchungszeitraum von dreieinhalb Jahren umfaßt, leistet einen Beitrag, um diese Lücke zu schließen und zu zeigen, wie der Erwerb verläuft und welche pädagogischen Konsequenzen daraus gezogen werden sollten.