Der Garten der Dariatschangi
Kristiane Lichtenfeld, Otar Tschiladse
»Mein Buch«, sagte Tschiladse über seinen ersten Roman von 1973, »zeigt Medea, wie sie bis zum Eintreffen der Griechen war: ein gewöhnlicher lebendiger Mensch, ohne alles Magische. Sie vermag zu lieben und begeht um der Liebe willen Taten, für die sie später leiden muss.« Otar Tschiladse erzählt in diesem gewaltigen Roman über die sagenhafte Medea aus der ungewöhnlichen Perspektive der eroberten »Barbaren«, der Bewohner der antiken Kolchis (dem heutigen Georgien). Er verwendet dabei die uns aus der griechischen Überlieferung bekannten mythologischen Stoffe und Gestalten, erzählt sie jedoch als Geschichten aus einem gewöhnlichen Alltag, dass sie unser aller Geschichten sein könnten. ›Der Garten der Dariatschangi‹ schildert elementarste menschliche Leidenschaften: Liebe und Hass, Selbsttreue und Opportunismus, Stolz und Demut, aber auch Demütigung, Gewalt und Duldsamkeit. So lotet Tschiladse die
verborgensten Winkel der Seele aus und verleiht seinen Figuren eine große menschliche Dimension.