Der Gartenkünstler Hans Schmidt und die Parkanlagen von Burg (Kleine Hefte zur Denkmalpflege 12)
Elisabeth Rüber-Schütte
Leben und Werk des Gartengestalters Hans Schmidt standen kürzlich erstmals im Fokus wissenschaftlichen Interesses. Sein reichhaltiger Nachlass, der sich heute im Dessauer Stadtarchiv befindet, wurde im Vorfeld der Neugestaltung seiner Anlagen in Burg für die Landesgartenschau 2018 systematisch erschlossen. Das Ergebnis liegt jetzt auch in Form einer qualitätvollen, ansprechend gestalteten und reich bebilderten Publikation vor, die anlässlich der Landesgartenschau als Band 12 der Reihe »Kleine Hefte zur Denkmalpflege« unter dem Titel »Der Gartenkünstler Hans Schmidt und die Parkanlagen von Burg« erschienen ist.
Im Mittelpunkt des Buches steht »Der Gartenarchitekt der Burger Parkanlagen Hans Schmidt im Spiegel seiner Zeit«. Der Beitrag der Gartenarchitektin Katharina Baumgart (Berlin) stellt die Biografie und das Wirken des Gartengestalters auf der Grundlage seines Nachlasses vor. So werden sein Ausbildungsweg, sein Schaffen für seine Heimatstadt Burg und weitere Auftraggeber in Sachsen-Anhalt untersucht, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Anlagen der Landesgartenschau 2018 liegt. Abgerundet wird dieser grundlegende Beitrag durch Listen der Publikationen, Manuskripte und Presseartikel Hans Schmidts, einen ausführlichen tabellarischen Überblick über seine Lebensdaten sowie einen umfassenden farbigen Tafelteil, der einen Querschnitt aus Schmidts Nachlass abbildet und insbesondere Entwurfszeichnungen – teils in Form von kolorierten Schaubildern und Zeichnungen – seiner Planungen für Burg und Sachsen-Anhalt umfasst. Den Abschluss bildet das Ex-Libris von Hans Schmidt, das möglicherweise die Pauluskirche in Halle zeigt.
Eingerahmt und abgerundet wird dieses Hauptkapitel durch Beiträge zur Entwicklung des Erwerbsgartenbaus in Burg von seinen Anfängen bis zu seiner Blüte im 20. Jahrhundert (Udo Vogt) und einen historischen Überblick über Zeugnisse der Gartenkunst in Sachsen-Anhalt (Heike Tenzer). Auch die Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen, die im Vorfeld der Landesgartenschau durchgeführt wurden und die eine Besiedlung des Burger Weinbergs von der Altsteinzeit bis in die Neuzeit belegen, werden in dem Band vorgestellt (Ursula Uhl, Götz Alper). Ein Beitrag zur Landesgartenschau Burg 2018 und der Balance zwischen Substanzschutz und Marketing gibt Einblick in gartendenkmalpflegerische Überlegungen hinsichtlich der touristischen Nutzung historisch wertvoller Gärten und Parks (Heike Tenzer).