Der Gnom des Khediven
Historischer Roman
Georg Woerer
Im Zentrum dieser vielschichtigen Gothic Novel steht der dämonische Zwerg Hagg,
eine zwielichtige und zwiespältige Gestalt, zugleich abstoßend und faszinierend.
Mit seiner Geburt beginnt das düstere Epos; ihre grauenvollen Umstände bereiten die
Leser auf die folgenden Schrecknisse vor. Die junge Mutter, die ihre armselige Existenz
als Hundepflegerin in einem Zwinger fristet, stirbt einsam und verlassen während der
Geburt. Der hilflose Säugling überlebt nur, weil eine Hündin ihn zunächst säugt.
Heranwachsend zeichnet sich Hagg von Anfang an durch sein brüderliches, symbiotisches
Verhältnis zu allen Tieren aus. Seine besondere Liebe gehört jedoch den Pferden, und als er
schon sehr früh im Gestüt des ägyptischen Khediven angestellt wird, entwickelt er sich zu
einem phänomenalen Turnierreiter und “ Pferdeflüsterer “.
Seine ungewöhnliche Empathie für alle Kreatur steht in schroffem Gegensatz zu seiner
Rachsucht und dem Hass, den er fast allen Menschen gegenüber empfindet, da sie ihn
verachten, ausnutzen, und meistens schändlich behandeln. Nur Annabel, die schöne
und hochgebildete Tochter des französischen Konsuls in Kairo, verehrt er in hoffnungsloser
Liebe, gefangen in der Illusion, sie durch seine exzellenten Reitkünste beeindrucken und
vielleicht trotz seiner grotesken Gestalt für sich gewinnen zu können.
Nach vielfältigen Abenteuern, die er in recht verschiedenartigen, pittoresken Milieus und in
gefährlichen Situationen zu bestehen weiß, wird er schließlich in die verbrecherischen
Machenschaften der “ Loge des Orients “ verwickelt, die ihn nach Paris führen. Dieser
Geheimbund veranstaltet aus kriminellem Gewinnstreben auch den internationalen
Distanzritt Paris – Florenz, der den abschließenden Höhepunkt dieses fesselnden Romans
Noir bildet und zu seinem tragischen Ende führt.