Der göttliche Autor
Apologie, Prophetie und Simulation in Texten Pascals
Michael Cuntz
In Pascals jansenistischem Entwurf des Glaubens kann nur Gott die Konversion des Ungläubigen bewirken. Lassen sich die Pensées dennoch als Aufzeichnungen zu einer Apologie lesen? Wenn ja, welche Ziele verfolgen sie? Welche Form der Kommunikation zwischen Mensch und Gott entwirft Pascal? Wie ist der Status des apologetischen Sprechers zu bestimmen? Welche Formen der Einsicht in religiöse und wissenschaftliche Wahrheit gibt es für ihn? Wozu will der Apologet seine Adressaten bewegen? Und wie wirkt sich sein Sprechen auf den authentischen Glauben aus, der verteidigt und bewahrt werden soll?
Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, unter Einbezug aller Texte zur Religion, aber auch der Schriften zur Physik sowie der Korrespondenz, Pascal nicht einmal mehr als vermeintlich vertrauten Vorläufer und Ahnherren der Moderne oder Postmoderne, sondern in seiner Alterität zu begreifen.