Der «Jüngere Titurel» als Wolfram-Fortsetzung
Eine Reise zum Mittelpunkt des Werks
Andrea Lorenz
Mit welchem Recht kann Albrecht, der Verfasser des , für sich in Anspruch nehmen, Wolframs und in dessen Maske kongenial weiterzuführen? Die vorliegende Studie geht dieser Frage vor dem Hintergrund der ‘Klassikerfortsetzung’ des 13. Jahrhunderts nach und trägt so zur Erhellung des Verhältnisses von Albrecht zu seinem literarischen Vorgänger bei. Den Ausgangspunkt bilden Überlegungen zum Fortsetzungsbegriff und zu seiner Umsetzung in der literarischen Praxis der Zeit. Dabei scheinen sich die Fortführung des Bestehenden und die innovative Sinnkonstitution keineswegs auszuschliessen. Im werden zwei Verfahren kombiniert: Handlungsausbau und durchgängiger Kommentar. Offene Erzählangebote, welche die Vorlagen Wolframs bieten, werden dabei aufgenommen. Es kann ferner aufgezeigt werden, dass Albrechts überraschende Heranziehung des Konsequenzen für die innere Einheit des hat: Das Werk zerfällt dadurch in zwei gegenläufige Fortsetzungsprogramme, Alternative und Gegenentwurf, mit unvereinbaren Normen und Erzählzielen.