Der Kontrapunkt im Instrumentalwerk von Joseph Haydn
Thomas Enselein
Ausgehend von Instrumentalwerken der Zeit zwischen 1765 und 1775 bietet das Buch einen Überblick über die wichtigsten von Joseph Haydn verwendeten kontrapunktischen Satztechniken. Ihre Untersuchung im Zusammenhang mit verschiedenen Sequenztypen, die vielfach die Basis für Haydns Kontrapunkt bilden, mündet in eine systematische Darstellung der einzelnen Modelle (reale und tonale Terzfall- bzw. Quintfallsequenz, Quintanstiegssequenz, Mischformen).
Die Adaption dieser in den Sturm-und-Drang-Werken gleichsam in Reinkultur auffindbaren Strukturen im Spätwerk Haydns bestimmt den weiteren Gang der Untersuchung. Hier richtet sich der Blick auf den Sequenzkontrapunkt hinausgehend auf Phänomene wie die Stimmenverlagerung bzw. den Stimmtausch im Satzverlauf und den von Haydn häufig verwendeten Engführungskanon auf Dreiklangsbasis. Die verschiedenen Strukturen sind hinsichtlich ihrer Verknüpfung mit dem jeweiligen Gesamtsatz beschrieben und durch zahlreiche Notenbeispiele illustriert.