Der Leichtmetallkolben als Spezialprodukt
Zur Geschichte der Leichtmetallkolben von Verbrennungsmotoren
Hans-Jürgen Reuß
Mit dieser Veröffentlichung wird erstmals im Zusammenhang über die Entwicklungsgeschichte des Leichtmetallkolbens, die Leistungen seiner Wegbereiter und seine Bedeutung für die Entwicklung der Verbrennungsmotoren berichtet.
Seit frühester Zeit lösen klassische Karosserien auf hochwertigen Chassis großen Reiz auf viele Betrachter aus. Das betrifft nicht nur „Oldtimer“, sondern auch aktuelle Modelle. Was unter dem Blech steckt, reizt nur noch einen wesentlich kleineren Kreis. Und gar Motorbauteile: Die liegen weit außerhalb des Blickwinkels der meisten Freunde alter und neuer Autos. Ein typisches Beispiel sind die Kolben der Otto- und Dieselmotoren, anfangs aus Gusseisen später aus Leichtmetall.
Über die Wegbereiter des Leichtmetallkolbens und den mit seiner Einführung verbundenen Quantensprung für den Motorenbau ist kaum etwas bekannt. Diese Veröffentlichung erinnert erstmals zusammenfassend an die Pioniere und ihre Leistungen.
Walter Selve – später von Selve – war der Erste, der Leichtmetallkolben entwickelt und Ottomotoren serienmäßig damit ausgerüstet hat. An seine Erfolge schlossen sich die Entwicklungen von Hellmuth Hirth und der Brüder Hermann und Ernst Mahle an. Darüber hinaus spielten die chemische Industrie mit dem Chemiker Gustav Pistor und ihren Werken in Bitterfeld sowie das Unternehmen von Karl Schmidt in Neckarsulm in der Frühzeit eine Rolle für den Erfolg des Spezialproduktes „Leichtmetallkolben“.