„Der Mann verdient Beachtung“
Die Wiederentdeckung des Malers Sophus Hansen
Ulrich Schulte-Wülwer
Zum 50. Todestag des Malers Sophus Hansen ehrt die Stadt Glücksburg einen ihrer größten Söhne. Der 1871 geborene Künstler, Sohn des Schlossgärtners Napoleon Hansen, verbrachte eine glückliche Kindheit im Schatten der Bäume des Schlossparks, zu seinen Spielgefährten gehörten die Kinder der herzoglichen Familie.
Seit 1889 besuchte Hansen die großherzogliche Kunstschule in Weimar, die auf schleswig-holsteinische Maler wie ein Magnet wirkte, man denke nur an Hans-Peter Feddersen und Christian Rohlfs. Hansen, der mit den Malern der Künstlerkolonie Ekensund in Verbindung stand, kam in Weimar mit dem französischen Impressionismus in Berührung, von 1892 bis 1895 lebte er in Paris.
Namhafte Kunstsammler in Hamburg wurden auf Hansen aufmerksam, der um 1900 in der Hansestadt ansässig wurde. Unter dem Einfluss seines Landesmannes und Freundes Momme Nissen löste sich Hansen von seinem impressionistischen Malstil. Er schuf von nun an märchenhaft stille Landschaftsbilder und einfühlsame Porträts im Stil der neuen Sachlichkeit. Bei einem Wettbewerb um ein „Großstadtbilderbuch für Kinder“ gewann Hansen 1909 den ersten Preis.
1930 kehrte Hansen nach Glücksburg zurück und wohnte bei seinen Schwestern, die hier eine Pension betrieben. Hansen pflegte hier die Freundschaft mit seinem Künstlerkollegen Otto Heinrich Engel. Beide fanden in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Friedhof in Glücksburg ihre letzte Ruhe.