Der Mensch
Sisyphus oder Prometheus
Wolfgang Schöberl
Sisyphus ist eine tragische Figur der griechischen Mythologie. Er wälzt einen
Stein auf einen Berg, der immer wieder abstürzt. Sein Handeln ist absurd. Der
Autor überträgt diese Absurdität auf die Kulturgeschichte der Menschheit.
In ihr stellte der Mensch in seinem Handeln Götter, Werte, Ideen, Ideologien
und Utopien in den Mittelpunkt. Wie die Gegenwart zeigt, führte das in
zunehmendem Maß zu Selbstschädigung. Mit der Globalisierung und Digitalisierung
der Welt geht diese Kulturepoche der Menschheit zu Ende. Damit
endet auch der Versuch einer Transzendenz des Menschen, der Mensch hört
auf, einen Stein nach oben zu wälzen.
Der Mensch der Zukunft könnte ein Prometheus Mensch sein. In seiner Haltung
gegenüber der Welt steht nicht der „Geist“ mit seinen Vorstellungen
im Mittelpunkt, sondern das situative Handeln. In den Raum-Zeitlichen Situationen
des Lebens verbirgt sich das unendlich große Potential der Welt.
Mit Hilfe von Situationsbewusstsein und Kreativität kann mit diesem Potential
eine neue Welt aufgebaut werden. Als Leitlinie der neuen Art des Handelns
beschreibt der Autor den Begriff der Lebensfreundlichkeit.