Der normal kranke Mensch
Neurose und Lebenssinn. Die Neurosen aus der Sicht C. G. Jungs
Alfred Ribi
Das Büchlein ist die Frucht einer über dreissigjährigen Tätigkeit als Psychiater und analytischer Psychotherapeut in einer Vorortgemeinde von Zürich. In einem ersten allgemeinen Teil wird die Geschichte des Begriffs Neurose aufgerollt, und zwei typische Fälle, die C.G.Jung in den ETH-Lectures besprach, nämlich Justinus Kerners ‚Seherin von Prevorst‘ und Theodor Flournoy’s ‚Helen Smith‘ werden kurz dargelegt, weil damit eine schichtweise Auffassung der Psyche sichtbar wird. Zudem werden allgemeine Gesichtspunkte Jungs über die Auffassung der Neurosen dargelegt, wie sie in seinem zwanzigbändigen Gesamtwerk und den Briefen zum Ausdruck kommen. Im zweiten speziellen Teil findet sich eine reiche Kasuistik von Fällen, die das Theoretische des ersten Teils und eine Auseinandersetzung mit dem Diagnosenschlüssel von ICD 10 verständlich machen. Der zweite Teil ist sozusagen die Klinik der Neurosen. In diesem Teil werden auch einige Neurosenformen besprochen, die sonst in den klassischen Lehrbüchern der Neurosen fehlen, nämlich die Puer-Neurose, die Übertragungsneurose und Bemerkungen zur Therapie der Neurosen. Das Werk wird mit einem Literaturverzeichnis, das die Artikel vollständig aufführt, die Jung zu diesem Thema geschrieben hat, und einem Sachwortverzeichnis abgeschlossen.
Inhalt:
– Historische Einführung
– Allgemeine Gesichtspunkte zum Thema Neurose
– Einige Bemerkungen zur Nosologie
– Das Erstinterview
– Neurotische Belastungs- und somatoforme Störungen
– Affektive Störungen
– Persönlichkeits- und Verhaltensstörung
– Psychosomatische Krankheiten
– Übertragungsneurose
– Sexuelle Störungen
– Puer-Neurose
– Allgemeine Überlegungen zur Differentialdiagnose neurotischer Störungen
– Ein paar Worte zur Therapie der Neurosen