Der Opa, der im Osten geboren wurde. Teil 3.
"Heile Welt"
Christian Friedrich
Inhalt des 3. Teils, Kurzbeschreibung
Den dritten Teil der Buchreihe „Der Opa, der im Osten geboren wurde“ widme ich meinem 3. Enkel Benno, der im September 2021 in die Schule kam. Wenn er später diese Zeilen lesen wird, findet er Schauplätze einer längst vergangenen Zeit, den letzten Jahren der DDR vor. Wieder handelt die Erzählung in der ehemaligen Kreisstadt Werdau und ihrer Umgebung. Hinzu kommen die damalige Bezirkshauptstadt Karl-Marx-Stadt und Trünzig.
Für den Zeitabschnitt 1977 bis 1989 wählte ich die Bezeichnung „heile Welt“. Der Titel steht in Anführungsstrichen, weil es gegensätzliche Betrachtungsweisen gibt. Es gab damals keine Steuererklärung, die Mieten waren extrem niedrig, ein Dreipfundbrot kostete 78 Pfennige und die Kinderbetreuung war kostenfrei. Weitere Beispiele könnten folgen.
Viele Mitmenschen passten sich dem System an. Einige versuchten, sich mit winzigen Schritten im Verändern. Wenige gehörten zu aktiven Gegnern des Systems und wurden dafür hart bestraft. Es gab Bekannte, die resignierten. Ich rechnete mich zu denen, die kleine Veränderungen wollten und berichte davon. Zu den Vorkämpfern der Einheit zählte ich nicht.
Die Fortsetzung des zweiten Teiles, die unter anderem die Armeezeit beschrieb, führt wieder in die Färberei der Zweiga Werdau, wo ich den Facharbeiter wurde.
Von der Firmenleitung wurde ich zeitlich begrenzt in einen Landwirtschaftsbetrieb als Traktorist delegiert. Dabei ging nicht alles so glatt…
Im gleichen Jahr begann das Lehrerstudium in Karl-Marx-Stadt. In meinen Zeilen erzähle ich über ein geordnetes Studium, das mit bezahlbarem Internat und festen Stundenplänen, alle acht Semester geregelt und effektiv stattfand. Viele fähige Köpfe aus der Zeit verweigerten sich meist aus zwei Gründen der Hochschulausbildung. Eher selten verkrafteten sie den „Roten Anhang“ des Studienplans nicht. Oft spielte der Faktor Geld eine Rolle, der sich durch eine Hochschulbildung nicht generierte.