Der Rheinauer Psalter
Meisterwerk der Buchmalerei um 1260. Zentralbibliothek Zürich, Ms. Rh. 167.
Christoph Eggenberger, Robert Fuchs, Doris Oltrogge, Marlis Stähli
Mit dem Rheinauer Psalter (Ms. Rh. 167) verwahrt die Zentralbibliothek Zürich ein höchst bedeutendes Meisterwerk der gotischen Buchmalerei des 13. Jahrhunderts. Strahlende Miniaturen von überragender künstlerischer Qualität, Initialzierseiten und zahlreiche Initialen illustrieren die 150 Psalmen des Alten Testaments. Als eine der ersten Psalterhandschriften war der Rheinauer Psalter nicht für ein Kloster bestimmt, sondern wurde von einer hochgestellten Privatperson in Auftrag gegeben. Der uns nicht näher bekannte Bischof, Abt oder Mäzen nutzte den kostbaren Psalter für das persönliche Gebet. Entstanden ist das Werk wohl um 1260 entweder in Konstanz oder im traditionsreichen Benediktinerkloster Rheinau. Die leuchtenden Farben, insbesondere die intensiven Rot- und Blautöne machen eine Nähe zu einer Glasmalereiwerkstatt wahrscheinlich. Die Miniaturen des Rheinauer Psalters stehen am Übergang von den streng geometrisch-linearen Faltengebilden des deutschen Zackenstils zu den raumgreifenden Figuren, wie sie bereits am Straßburger Münster zu sehen sind – ein spannender Wandel, der sogar innerhalb des Rheinauer Zyklus nachzuvollziehen ist.
Die Kunstbuch-Edition zeigt alle Seiten mit Miniaturen, Initialzierseiten und ausgewählte Textseiten der Bilderhandschrift im Originalformat von 26,8 × 18,5 cm. Auf 288 Seiten führen ausführliche Bildbeschreibungen und spannend geschriebene Erläuterungen aus der Feder der Handschriftenexperten Christoph Eggenberger und Marlis Stähli in die Handschrift und die Zeit ihrer Entstehung im 12. Jahrhundert ein. Ein ausführlicher Beitrag zur Maltechnik von den Spezialisten Doris Oltrogge und Robert Fuchs bietet einen faszinierenden Einblick in den mittelalterlichen Herstellungsprozess.
Ein goldstrahlendes Doppelblatt in Original-Faksimilequalität, eingelegt in einer separaten Leinenmappe, bereichert diese Edition. Das Faksimiledoppelblatt ist die originalgetreue Wiedergabe von Folio 69 und 70 der Handschrift. Das Doppelblatt ist herausnehmbar und eignet sich auch als Wandschmuck.
Die Kunstbuch-Edition wird von einem Leinenschuber geschützt, den eine Bildseite mit dem wohl bekanntesten Motiv aus der Handschrift, Christi Auferstehung, schmückt.