Der Sternenhimmel
R Krätzner, F W Welter-Schultes
Das Poster „Der Sternenhimmel“ zeigt alle mit blossem Auge gut sichtbaren Sterne und Stellarobjekte, etwa ab einer Helligkeit von Mag. 5.
Als wir das Poster zusammengestellt haben waren wir erstaunt, wieviele Fehler in allgemein zugänglichen Sternenkarten enthalten waren. Selbst bei Werken renommierter Verlage waren 5-7 % der Sterne falsch benannt. Der Grund liegt wohl darin, dass praktisch alle Autoren aus älteren Quellen abschreiben, Publikationen, die wiederum aus noch älteren Quellen abgeschrieben wurden, und sich die Fehler mit der Zeit summiert haben. Niemand schien sich die Mühe gemacht zu haben, die hundert Stunden Arbeit zu investieren, die nun einmal nötig sind, um die Namen der gut sichtbaren Sterne einzeln zu kontrollieren. Für wen auch? Wir bilden da wohl deswegen eine Ausnahme, weil wir nicht mit knapper und teurer Arbeitszeit kalkulieren und an den falschen Stellen sparen müssen.
Die westliche traditionelle Namensgebung der Sterne ist sehr uneinheitlich und muss beispielsweise denen, die täglich mit der Namensgebung in der Biologie arbeiten, sehr unpraktisch vorkommen. Doch die biologische Wissenschaft ist wesentlich jünger als die Astronomie, und so war es 1753/1758 gelungen, in der Biologie einen Standard festzulegen, der bis heute gilt. Die ältesten im Westen heute gebräuchlichen Sternnamen sind dagegen bereits fast 4000 Jahre alt, stammen aus dem heutigen Irak, wurden von späteren Völkern immer wieder ersetzt oder modifiziert – nie wurde ein System akzeptiert, welches einen allgemein verbindlichen Standard festgesetzt hatte.