Der Wirkungszusammenhang zwischen Bestands- und Stromgrößen auf dem westdeutschen Wohnungsmarkt in einem dynamischen Investitionsmodell
Christof Glatzel
Seriöse Wohnungspolitik bedarf einer fundierten Kenntnis der Wirkungszusammenhänge auf dem Wohnungsmarkt. Insbesondere die Dominanz der Wohnungsbestände über die periodisch neu hinzukommenden Wohnbauten erfordert eine gesonderte Betrachtungsweise. In der Arbeit wird eine vermögenstheoretische Analyse der Märkte für Wohnimmobilien entwickelt, die den Rahmen für eine kritische Diskussion der Effizienz der deutschen Wohnungspolitik bildet. Der Investitionsgutscharakter der Wohnimmobilie wird hierbei im Vordergrund stehen. In der deutschen Literatur wird das Zusammenspiel von Bestands- und Stromgrößen im Rahmen einer komparativ-statischen Analyse eingehend behandelt – die Auseinandersetzung in einem dynamischen Modell hingegen ist unbefriedigend. Während die angelsächsische Literatur den Wohnungsmarkt seit Mitte der 80er Jahre mit Hilfe der dynamischen Kontrolltheorie unter Verwendung von Phasendiagrammdarstellungen auf Grundlage von Tobins Q diskutiert, fehlt bisher eine umfassende Anwendung auf den deutschen Wohnungsmarkt. Diese Lücke gilt es zu schließen.