Des Lebens dunkle Seiten
Marina Scheske
Der Roman erzählt die Geschichte einer späten Liebe vor dem Hintergrund nicht nur der jüngeren deutschen Geschichte, die immer wieder ihre Schatten auf die Gegenwart wirft.
Marlene Winter lebt mit ihrer Familie seit der Wende in Niedersachsen. Nach dem Tod ihres Mannes wird sie mit einer schockierenden Tatsache konfrontiert und flieht in ihre alte Heimat Brandenburg zu Oppe, ihrem Geliebten aus der Zeit der Wende. Doch es stellt sich heraus, dass es auch dort Geheimnisse gibt. So hat jeder seine Leichen im Keller, auch wenn er sie nicht selbst dort abgelegt hat.
Die Handlung beginnt wie ein Krimi – das Böse lauert anscheinend hinter biederen Fassaden. Dann sind da noch die Unterschiede zwischen Ost und West, die fast dreißig Jahre nach der Wende immer noch bestehen und es sieht so aus, als sei der Graben zwischen den beiden Landesteilen tiefer geworden.
Marlene und Oppe ziehen nach achtundzwanzig Jahren Bilanz. Es geht ihnen nicht nur um ihr Leben, sondern auch um den Zustand des Landes. Wollten wir das 1989, fragen sie sich. Oder wollten wir etwas ganz anderes? Wussten wir überhaupt, was wir wollten? Haben wir eine historische Chance vertan?