Determinanten Freiwilligen Engagements
Argumentation für den Nutzen einer handlungstheoretisch geleiteten Herangehensweise an eine theoretische Integration
Siegfried Bühler
Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung von Menschen, sich ehrenamtlich für Dritte zu engagieren? Die seit Jahrzehnten andauernde Forschung in Soziologie, Psychologie, Politik- und Wirtschaftswissenschaften hat eine enorme Zahl von Einzelergebnissen hervorgebracht. Die Wissenschaft steht nun vor der Herausforderung, die Gesamtheit der Resultate – eine schwer zu überblickende Menge sehr verschiedener Faktoren und theoretischer Ansätze – zu ordnen und in eine umfassende Theorie zu überführen. Siegfried Bühler argumentiert, dass hierfür der Rückgriff auf allgemeine, realitätsnahe handlungstheoretische Überlegungen sehr hilfreich sein kann. Dabei wird berücksichtigt, dass Menschen keine perfekten Entscheider sind und die gleiche Aktivität bei verschiedenen Menschen äußerst unterschiedlich motiviert sein kann. Als mögliches Resultat solcher Überlegungen identifiziert der Autor drei Hauptwege, auf denen verschiedene Faktoren die Entscheidung für oder gegen freiwilliges Engagement beeinflussen können. Das Wissen um diese drei Hauptwege erlaubt ein zugleich einfacheres und umfassenderes Verständnis der Wirkung verschiedener Determinanten freiwilligen Engagements. Es bietet einen Ansatzpunkt für eine umfassende theoretische Integration, welche auch die empirische Forschung und die Entwicklung von Maßnahmen zur Engagementförderung erleichtern kann.