Deutsche Einwanderer im ländlichen Süd-Indiana (USA)
Eine historisch-geographische Analyse
Klaus Dehne, Klaus Rother, Ernst Struck, Erwin Vogl
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Frage ethnischer Gruppen als Determinanten agrarräumlicher Differenzierung am Beispiel zweier im 19. Jahrhundert gegründeten deutschen Kolonien im ländlich geprägten Süden des US-amerikanischen Bundesstaates Indiana. Anhand der Urlisten der amerikanischen Volks- und Landwirtschaftszählungen wird neben ihrer Entstehung und Struktur vor allem die Assimilation der Immigrantengruppen in der Landwirtschaft untersucht. Es zeigt sich, dass einige räumliche Merkmale der deutschen Kolonien kulturspezifisch begründet sind. Zum interethnischen Kontrast kommt indes ein innerethnischer: Die raumwirksame Tätigkeit der deutschen Einwanderer in den beiden voneinander getrennt liegenden Siedlungsgebieten unterscheidet sich nicht nur von jener der amerikanischen Farmbevölkerung, sondern – aufgrund eines komplexen Gefüges aus bevölkerungs- und siedlungsgeographischen Zusammenhängen, ökonomischen Voraussetzungen und naturräumlichen Gegebenheiten – auch innerhalb der deutschen Ethnie.