Deutsche Geschichten 1968–1978
Timm Rautert
Timm Rautert hat für dieses Buch aus der Frühzeit seiner fotografischen Tätigkeit der 1970er Jahre siebzehn Bildserien ausgewählt, die einen Einblick in den sozialen Alltag der Bundesrepublik Deutschland geben. Vom Vietnamkongress 1968 in Berlin über das Zechensterben 1974 im Ruhrgebiet bis zur dritten Generation der sogenannten Gastarbeiter 1976, spannt sich der Bogen seiner fotografischen Erfahrungen, hin zu den Lebenserfahrungen einer ganzen Generation. Timm Rautert hat auch Lebensumstände fotografiert, die der bundesdeutsche Durchschnittsbürger vielleicht lieber nicht sehen und wahrhaben wollte: die von Obdachlosen, Langzeitarbeitslosen, jugendlichen Ausreißern. Aber Rauterts Bilder sind nicht allein Fotoreportage oder distanzierte Dokumentation – Rautert kommt Menschen und ihrem Leben wirklich nahe. In seinem einleitenden Text zum Buch spricht Rautert auch davon, wie fotografische Bilder uns teilhaben lassen an modernem Wissen. Dieses Buch zeigt dies und dadurch auch die Kraft und Wirkung der analogen Fotografie.