Deutschland im Visier Stalins
Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 - Eine vergleichende Studie anhand russischer Dokumente
Bernd Dr. Schwipper
Hochwertiger Farbdruck! Seit Jahrzehnten stehen sich etablierte Geschichtsschreibung und moderne Zeitgeschichtsforschung in der Frage »Überfall« oder »Präventivschlag« unversöhnlich gegenüber. Dr. rer. mil. Bernd Schwipper, Generalmajor a. D. hat viele Jahre zu diesem Thema geforscht. Dank seiner intimen Kenntnisse der russischen Archive, der russischen Sprache sowie der militärischen Strukturen der Roten Armee konnte er das 1939 beginnende Vorrücken der Sowjetunion nach Westen explizit nachvollziehen: Polen 1939, Finnischer Winterkrieg 1939/1940, die drei Baltikum-Staaten 1940 sowie die Planung eines
Überfalls auf Ostpreußen 1940 und schließlich Bessarabien und die Nord-Bukowina. Diese gezielte Westverschiebung des sowjetischen Einflussbereiches bildete die Grundlage für Stalins Aufmarschpläne, die der Militärwissenschaftler auf den Mai 1940 datieren kann, während die deutschen Aufmarschpläne gegen die Sowjetunion erst im Winter 1940/41 Gestalt annahmen. Verschiedene Operationspläne, die in immer dichterer Zeitfolge erstellt wurden, die einzigartige Aufrüstung von Heer und Luftwaffe, auch der energische Ausbau der Infrastruktur sind beredte Beispiele für Stalins Angriffspläne gegen den westlichen Nachbarn. Die letzten Operationspläne datieren vom Mai 1941 und erreichten ihren Schluss punkt in dem »Vorbefehl« vom Juni 1941. So wie die deutsche Aufklärung Stalins Offensivpläne kannte, war auch die russische Seite über die gegen die Sowjetunion gerichteten Aufmarschabsichten sehr genau im Bilde. Trotz exakter Informationen über den deutschen Angriffstermin glaubte Stalin nicht daran; vielmehr erwartete er eine Landung auf den Britischen Inseln; dass die Wehrmacht den Wettlauf um den Erstschlag gewann und am 22. Juni 1941 in den Aufmarsch der Roten Armee hin einstieß, ist bekannt. Weitgehend unbekannt und von etablierten Historikern verschwiegen, ist die mit einer Fülle von unwiderlegbaren
Dokumenten belegte Tatsache, dass die Rote Armee spätestens um den 10. Juli zum Angriff gegen das Deutsche Reich antreten wollte. Der Verfasser hat vor allem russische Dokumente und Militärakten ausgewertet und fachmännisch interpretiert, die von der deutschen Forschung bislang unbeachtet beiseitegeschoben wurden. Ein Knüller der Zeitgeschichtsforschung!