Diagnose: Krebs – und dennoch ein Glückskind
Heidrun Golczyk
… Diagnose Krebs – und dennoch ein Glückskind!
1998 – mitten in einem schaffensreichen Leben – wird die Autorin mit der Schockdiagnose „Mammakarzinom beidseitig“ konfrontiert. Tage später stellt man einen bösartigen Tumor an der rechten Niere fest. Sie setzte sie gleich mit dem Tod, igelt sich ein, verzweifelt, resigniert, gibt sich auf. Sie funktioniert nur noch; die Angst ist ihr ständiger Begleiter, Tag und Nacht! Aus einem fröhlichen Menschen wird schlagartig ein Häufchen Unglück, für das das Leben keinen Sinn mehr hat. Ihre Seele wird zerfetzt von diesen Diagnosen, die scheinbar keinen anderen Ausweg zulassen, als dem Leben zu entfliehen. Sie vermisst unendlich die Familie an ihrer Seite. Fast zehn Jahre lang verschweigt sie der Umwelt ihre Krankheit, fragt sich immer wieder: Warum ich???
Ihr Rettungsanker sind Bücher, in denen Betroffene über ihre Krankheit berichten. Wenn diese Schicksale positiv ausgehen, beginnt die Autorin, wieder mitzuleben – stirbt die Be-treffende am Ende, leidet sie wie ein Hund mit und resigniert wieder.
Je mehr Zeit vergeht, umso größer wird die Hoffnung, dem Krebs zu entrinnen. Sie blickt zurück und entdeckt, dass sie, die vom Schicksal arg gebeutelt wurde, doch immer Glück im Unglück hatte: Immer, wenn sie vor dem Abgrund stand, und das tat sie viele Male, kam da eine rettende Hand und trug sie ans Ufer! Sie beginnt wieder, an sich zu glauben. Liebe Menschen helfen ihr dabei, machen ihr Mut!
Zehn Jahre nach dem Krebs findet sie zu sich zurück, kann mit Freunden über ihre Krankheit sprechen. Sie schreibt ein Buch über ihre vergangenen Jahre, über ihre kranke Seele, ihr Erlebtes, ihre Resignation, die fast bis zur Selbstvernichtung führte. Sie schreibt sich vieles von der Seele, über das sie nie reden konnte, macht anderen Menschen Mut, nach solch schlimmer Diagnose, nach Weinen, Trauern und sich Aufgeben, ihr Leben in die Hand zu nehmen und zu sagen: Auch mein Glück wird wieder vor der Türe stehen – ich muss es nur hereinlassen!
Viel intensiver hätte die Autorin leben sollen und können, denn trotz der Diagnose KREBS ist sie dennoch ein Glückskind!