Dichtungssysteme in Deichen
DWA-Themen
Abwasser und Abfall e.V. (DWA) Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft
Auf der Basis aktueller Erkenntnisse besonders aus der Katastrophenflut im Elbegebiet im August 2002, dass viele Deiche der Belastung nicht standhielten oder akut in ihrer Standsicherheit gefährdet waren, müssen sehr viele Deiche kurzfristig ertüchtigt oder ggf. neu gebaut werden. Der vorliegende Band der DWA-Themen behandelt aus diesen Gründen das Thema der Dichtungssysteme in Deichen. Kennzeichnend für Dichtungssysteme in Deichen ist, dass sie nur zeitweilig eingestaut sind. Ziel ist es, eine Hilfestellung bei der Planung und Ausführung von Dichtungssystemen bei Deichbaumaßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzes an den Fließgewässern in Deutschland zu geben, wobei das Dichtungssystem aus der Dichtung an sich und den zusätzlichen angrenzenden Drän-, Filter- oder Schutzschichten besteht. Es werden zunächst eingehend Art und Umfang der geotechnischen Erkundung behandelt. Neben den konventionellen Aufschlussverfahren sind Hinweise zu geophysikalischen Erkundungsmethoden enthalten. Im Weiteren werden die für die Auswahl und Bemessung von Dichtungssystemen bei Deichbaumaßnahmen relevanten Einwirkungen und die daraus resultierenden Lastfälle angesprochen sowie Ausführungsbeispiele beschrieben.
Einen Schwerpunkt bildet die Behandlung von wasserseitigen und von innenliegenden Dichtungen. Bei den wasserseitigen Dichtungen werden mineralische Dichtungen und geosynthetische Tondichtungsbahnen unterschieden. Zu den innenliegenden Dichtungen zählen u. a. Spundwände, Schlitz- und Schmalwände sowie Bodenvermörtelungen. Die deichbauspezifischen Eigenschaften der Dichtungssysteme diskutiert.
Darüber hinaus erfolgt eine Beschreibung unterschiedlicher Anordnungen von Dichtungen im Deich und Untergrund sowie möglicher Verbesserungsmaßnahmen des Untergrundes. Erosions- und Suffosionserscheinungen im Deichuntergrund und Sohlaufbrüche im Deichhinterland sind eine häufige und kritische Gefahrenquelle, so dass neben dem Deich an sich auch dem Untergrund und seiner ggf. erforderlichen Verbesserung ein besonderes Augenmerk geschenkt werden muss.