Die Analyse des Geistes
Kurt Grelling, Bertrand Russell
Was charakterisiert den Geist im Gegensatz zur Materie? Wodurch unterscheidet sich die Psychologie von der Physik? »Ich werde Sie im Verlaufe dieser Vorlesungen zu überzeugen versuchen, dass der Geist nicht so geistig und die Materie nicht so materiell ist, wie man für gewöhnlich glaubt«, beschreibt Bertrand Russell (1872–1970) das Anliegen seines Buches, welches aus Vorlesungen entstanden ist, die er in London und Peking gehalten hat.
Nach Russell ist der Stoff, aus dem die Welt unserer Erfahrung besteht, weder Geist noch Materie, sondern etwas Ursprünglicheres. In seinen Vorlesungen über die Analyse des Geistes versucht er so genau wie möglich zu beschreiben, was in Wirklichkeit stattfindet, wenn wir z.B. etwas glauben oder begehren. Die Einfachheit und zugleich Präzision der Russellschen Beschreibungen machen die Lektüre zu einem außerordentlichen Genuss.
Die englische Originalfassung, »The Analysis of Mind«, erschien 1921 in London. Das Buch zählt zu den grundlegenden Werken der Wiederaufnahme und Weiterführung des erkenntnistheoretischen Pragmatismus von William James in der Analytischen Philosophie. Die Wirkung der von Russell aufgenommenen und kritisch analysierten Thesen hält bis heute an