Die andere Seite der Klassik
Gewalt im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. Kulturwissenschaftliches Kolloquium Bonn, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, 11.–13. Juli 2002
Guenter Fischer, Susanne Moraw
In diesem Sammelband widmen sich Archäologen, Historiker und Philologen den spezifischen Formen des Phänomens Gewalt im klassischen Griechenland: Wie tritt diese „andere Seite“ der Klassik in der Bildsprache hervor? Wie wurde Gewalt in verschiedenen sozialen Räumen und Situationen praktiziert, erfahren und bewertet? Offenbar war damals – im deutlichen Gegensatz zur modernen Auffassung – Gewalt eher akzeptables Mittel zum Zweck als etwas grundsätzlich Unmoralisches.
Aus dem Inhalt
A. Stähli: Die Rhetorik der Gewalt in Bildern des archaischen und klassischen Griechenland
C. Kunze: Neue Erzählperspektiven in der frühklassischen Vasenmalerei
S. Moraw: Hochzeit, Tieropfer und Sklaverei in der klassischen Kunst
A. Ercolani: Gewalt in der griechischen Tragödie
W. Schmitz: Gewalt in Haus und Familie
M. Bentz: Gewalt und Athletik in klassischer Zeit
K. Trampedach: Gewalt in Heiligtümern
S. Schmidt: Grausame Mythen auf Vasen aus Unteritalien und Sizilien
S. Muth: Kampfdarstellungen in der attischen Vasenmalerei
D. Steuernagel: Sieger und Besiegte in der etruskischen und mittelitalischen Bildkunst
R. von den Hoff: Zur Problematisierung transgressiver Gewalt in klassischen Vasenbildern
A. Klöckner: Medea, Prokne und das Motiv der furchtbaren Rache im klassischen Athen
S. Ritter: Menelaos und Helena in der attischen Vasenmalerei des 5. Jhs. v. Chr.
K. Junker: Geschlechteropposition und Gewalt. Beobachtungen an der klassischen Bauplastik
A.-B. Renger: Der Tyrannenmord des Jahres 541 v. Chr. und die Hetäre Leaina. Von der griechischen Klassik über die römische Kaiserzeit bis in 20. Jahrhundert