Die außergerichtliche Sanierung in der Unternehmenspraxis
Abschlussbericht einer empirischen Erhebung in Österreich
Stefan Mayr
Neben der gerichtlichen Sanierung mithilfe des Insolvenzrechts steht Unternehmen zur Beseitigung einer existenzbedrohenden Krise auch die Möglichkeit einer außergerichtlichen Sanierung offen. Während es eine Vielzahl an empirischen Arbeiten zur gerichtlichen Sanierung hinsichtlich Verlauf und Erfolgsquoten gibt, liegen für den deutschsprachigen Raum wenige Befunde zur Bedeutung und zu den Erfolgsfaktoren der außergerichtlichen Sanierung vor. Viele Praktiker messen jedoch gerade dieser Sanierungsform eine zentrale Bedeutung bei, nicht zuletzt da insolventen Unternehmen in Österreich im Zuge von gerichtlichen Verfahren nur selten eine nachhaltige Sanierung gelingt. Das Ziel des Berichtes ist es daher, die Bedeutung, Charakteristika und Einflussfaktoren der außergerichtlichen Sanierung in der österreichischen Unternehmenspraxis darzustellen. Die empirische Erhebung wurde zweigeteilt durchgeführt: Neben quantitativen Daten (920 Sanierungsfälle) wurde auch eine qualitative Analyse sechs außergerichtlicher Sanierungsfälle in Österreich vorgenommen.