‚Die beste Musikerin der Stadt‘
Caroline Boissier-Butini (1786-1836) und das Genfer Musikleben zu Beginn des 19. Jahrhundert, E-Book auf CD-ROM
Irène Minder-Jeanneret
Caroline Boissier-Butini (1786-1836) hinterlässt sechs Klavierkonzerte sowie 23 weitere Werke für verschiedenste Besetzungen – in der damaligen Schweiz eine einmalige Leistung. Zudem galt sie als herausragende Klaviervirtuosin, die den Vergleich mit den besten Pianistinnen und Pianisten der Zeit nicht zu scheuen brauchte. Wie konnte sie ihre Fähigkeiten abseits der musikalischen Zentren so erstaunlich reichhaltig entwickeln? War in ihrem Fall das weibliche Geschlecht vielleicht sogar förderlich für eine intensive, dauerhafte musikalische Tätigkeit?
Partituren, Tagebücher und Briefe von Caroline Boissier-Butini sowie zahlreiche bisher unveröffentlichte Quellentexte bilden die Grundlage dieser Studie. Im Zentrum steht die Frage, was gerade in der musikarmen Stadt Genf eine wohlhabende Bürgerin zu solch aussergewöhnlichen musikalischen Leistungen anspornte und welche Auswirkungen diese auf die lokalen musikalischen Strukturen hatten. Die Erforschung der frühbürgerlichen Musikkultur in Genf liefert zudem einen Beitrag zur Schweizer Musikgeschichte vor der Institutionalisierung des bürgerlichen Musiklebens.