Die Bestrafung von Rückfalltätern
Eine rechtstatsächliche Untersuchung zur Bestrafung von Rückfalltätern
Lutz Klose
Die Dissertation untersucht die Zulässigkeit der Strafschärfung wegen Rückfalls nach der Aufhebung des 48 StGB a.F. Die dogmatischen Begründungen und Gegenmeinungen werden dargestellt und es wird versucht, mit sozialpsychologischen Erklärungstheorien – Theorie der kognitiven Dissonanz und Attributionstheorie – die Frage zu beantworten, ob Verurteilung und Strafverbüßung zu einer höheren Hemmschwelle führen. Sodann wird aufgrund einer empirischen Untersuchung von 500 abgeschlossenen Strafverfahren betreffend Taten von Rückfalltätern die Strafzumessungspraxis aufgedeckt. Die tatsächlichen Strafzumessungsgründe werden herausgearbeitet und belegen Verstöße gegen das geltende Schuldprinzip. Desweiteren zeigt sich der Schematismus bei der Begründung der Strafschärfung wegen Rückfalls. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse betreffend die Taten, die Tatsituationen, die Motivationen und Persönlichkeitsmerkmale der Täter führen nach Ansicht des Verfassers zu der Konsequenz, jegliche Strafschärfung wegen Rückfalls abzulehnen.