Die Bibel auf der Bühne von Washof,  Wolfram

Die Bibel auf der Bühne

Exempelfiguren und protestantische Theologie im lateinischen und deutschen Bibeldrama der Reformationszeit

Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb14.html

Inhalt:

A. Zur Vermittlung protestantischer Theologie durch Exempelfiguren des Bibeldramas: gesellschaftliche Bedingungen, literarische Formen, theologische Themen

I. Begründung und Eingrenzung des Themas. Methodische Vorüberlegungen

II. Die Dramatiker: Beruf, sozialer Status und Funktionen als Autoren, Bearbeiter, Übersetzer und Aufführungsleiter

III. Das Bibeldrama in der zeitgenössischen Terminologie

IV. Legitimierung und Relevanz des Bibeldramas

1. Die Verortung des Bibeldramas in der Theatergeschichte und seine Abgrenzung von dem Fastnachtspiel, der Palliata sowie dem geistlichen Schauspiel
2. Homiletisch-katechetische Funktionen und liturgische Elemente des protestantischen Bibeldramas der Reformationszeit

V. Die Begriffe ‚Exempel‘ und ‚Exempelfigur‘

1. ‚historia‘ (‚Histori‘) als ‚exemplum‘ (‚Exempel‘)
2. ‚Exempel‘ als Funktionsbegriff
3. Dramenfigur als Exempel, Typus und Allegorie

VI. Themen und Strukturierung der reformatorischen Theologie

1. Dogmatik
2. Ethik

VII. Esther als Paradigma einer Exempelfigur des Bibeldramas im Kontext ihrer Vor- bzw. Auslegungsgeschichte

1. Die biblische Esther
2. Zur Deutung der Estherfigur und des Estherbuches von den Kirchenvätern bis zu den Reformatoren
3. Esther als Exempelfigur im Bibeldrama der Reformationszeit

B. Untersuchungen zu den dogmatischen Exempeln

I. Exempel zur Erbsünde

1. Entstehung der Erbsünde und Verlust des himmlischen Vaterlandes als Grundsituation der Menschheit: Die Adam und Eva-Dramen von Hieronymus Ziegler (1545) und Hans Sachs (1548)
2. Fortpflanzung der Erbsünde über die Menschheit: Jacob Ruoffs Adam und Heva-Spiel (1550)
3. Macht der Erbsünde
4. Geschichte und Aufhebung der Erbsünde: Valten Voiths Spiel von der Heilsgeschichte (1538)

II. Exempel zu Gesetz und Evangelium als den beiden Worten Gottes: Hans Sachs‘ Jonakomödie (1551) und seine Tragödie vom auferweckten Lazarus (1551)

III. Exempel zur Rechtfertigung

1. Wesen des rechtfertigenden Glaubens
2. Heilswirkung des Glaubens als Prinzip der Rechtfertigung: Die Dramen vom verlorenen Sohn

IV. Exempel zu den letzten Dingen: Die Dramen vom auferweckten Lazarus von Johannes Sapidus (1540), Joachim Greff (1545), Hans Sachs (1551), Jacob Funckelin (1552) und Anthonius Obernberger (1558)

C. Untersuchungen zu den ethischen Exempeln

I. Der göttliche Ursprung der Stände und Regimente (ordines Dei): Heinrich Knausts Tragödie von den Kindern Evas (1539) und Wolffgang Schmeltzls Drama von Samuel und Saul (1551)

II. Das geistliche oder Kirchenregiment (ordo ecclesiasticus)

1. Pflichten und Funktionen des bestellten Predigers
2. Grundsituation und Aufgaben der christlichen Gemeinde (ecclesia)

III. Das weltliche Regiment (ordo politicus)

1. Das Wesen des gottseligen weltlichen Regimentes: Leonhard Culmans Widmungsvorrede seines Spiels von der Witwe mit dem Ölkrug (1544), die Salomodramen von Sixt Birck (1547), dessen englischem Bearbeiter (1565/6), Jacob Funckelin (o.D.), Hans Sachs (1550) und Johan Baumgart (1561) sowie Sachs‘ zweite David und Saul-Tragödie (1557)
2. Pflichten der Obrigkeit
3. Gefahren für die Obrigkeit

IV. Der Hausstand (ordo oeconomicus)

1. Ehe
2. Pflichten in der Hausgemeinschaft
3. Eigentum und Handel

Zusammenfassung und Ausblick

Primärliteratur
1. Dramentexte nach Exempelfiguren
2. Dramentexte nach Autorennamen
3. Theologische Schriften der Reformationszeit
4. Texte der griechischen und lateinischen Antike

Das Bibeldrama der Reformationszeit bringt Figuren auf die Bühne, die im Kontext der meist bekannten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament Vorbilder und Negativbeispiele menschlichen Verhaltens darstellen. In der Monographie von Wolfram Washof ‚Die Bibel auf der Bühne‘ werden nicht weniger als 120 Stücke dieser im Rahmen der konfessionellen Aus-einandersetzungen des 16. Jahrhunderts besonders beliebten Dramenart untersucht. Die Textauswahl bezieht sich auf den deutschen Sprachraum (ergänzt durch einschlägige Beispiele aus den Niederlanden und aus England) sowie auf die Zeit von der ersten Entstehung reformatorischer Dramen um 1530 bis zum Abschluß des Konfessionalisierungsprozesses um 1580.

Der Neuansatz der Fragestellung in einem Bereich, der seit mehr als hundert Jahren immer wieder das Interesse der Forschung, aber auch inadäquate Abwertungen nach epochefremden Kriterien erfahren hat, besteht in der Konzentration auf eine Wertepropagierung, wie sie von den Autoren und Trägern des Theaters intendiert wurde, d.h. auf die von den Bibeldramen aufbereitete Erläuterung protestantischer Theologie und Ethik. Durch vergleichendes Einbeziehen der biblischen Vorlagen, der mittelalterlichen Deutungstradition, der reformatorischen Theologie, wie sie sich u.a. in den Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen und der reformierten Kirche darstellt, sowie in Einzelfällen auch des zeitgenössischen katholischen Bibeldramas wird versucht, die spezifisch protestantische Sicht der Exempelfiguren zu präzisieren. Dabei ergibt sich ein Gesamtbild der wertevermittelnden Leistung der über die Exempelfiguren auf das Theaterpublikum erzieherisch einwirkenden protestantischen Theologen, Pfarrer und Lehrer, die die Großzahl der Dramatiker stellen.

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