Die Bibel, litauisch übersetzt von Johann Bretke, litauischer Pastor zu Königsberg
Faksimile der Handschrift, Band 1, Königsberg i. Pr. 1590. Die Bücher Mose 1-5
Friedemann Kluge, Jochen Dieter Range, Friedrich Scholz
Im Ordensland Preußen, seit 1526 polnische Lehen und weltliches evangelisches Herzogtum, lebten im nordöstlichen Teil Litauer. Viele Evangelische wanderten aus dem Großfürstentum Litauen in das evengelische Herzogtum ein. Für sie wie für die landsässigen Prußen und für Polen war der erste Herzog Albrecht wie für Deutsche besorgt. Der litauische evangelische Pfarrer Johann Bretke/Bretkun (ca. 1532-1602) unternahm nach 1580 eine Übersetzung der ganzen Bibel. Das Lucas-Evangelium ist nach der Vulgata, das Übrige nach dem deutschen Text Luthers übersetzt. Die Übersetzung war 1590 abgeschlossen, konnte aber nicht im Druck erscheinen. Die Gründe sind nicht genau auszumachen. Einwände des Konsistoriums und Kosten können eine Rolle gespielt haben. Im Druck erschienen ist aber 1625 der Psalter. Jetzt liegen in neun Bänden fast alle Teile dieser Übersetzung als Facsimile-Druck der Handschrift vor, der Psalter in einer kritischen Ausgabe.