Die bilanzielle Behandlung von Spielerlaubnissen im Profifußball als immaterielle Vermögenswerte
Johann Beiderbeck
Zu Lizenzierungszwecken dient die langjährige Bilanzierungspraxis deutscher wie ausländischer Profifußballclubs, die im Rahmen einer Spielerverpflichtung geleistete Transferentschädigungszahlung als Anschaffungskosten einer individualisierten Einsatzberechtigung (Spielerlaubnis) zu aktivieren, als vortreffliches Instrument der Sachverhaltsgestaltung.
Die Bilanzierung dieser Spieleraubnisse ist eine ebenso drängende wie aktuelle und spannende Materie. Ihr besonderer Reiz ergibt sich nicht zuletzt daraus, dass hierbei Fragestellungen aus betriebswirtschaftlichen und juristischen Disziplinen ineinander greifen. Dies führte im Lichte nationaler wie internationaler Betrachtungen zu einer immer verzweigteren Literatur und Rechtsprechung. Die Folge ist ein Informationsdefizit, das noch heute zu diametralen Einschätzungen bezüglich elementarer Bilanzierungsfragen führt. Die neuerliche Beschäftigung mit den Fragen zur bilanziellen Behandlung der Spielerlaubnisse ist nicht nur durch die stete Rechtsentwicklung motiviert, sondern wird auch getragen durch die Feststellung, dass exakte Koordinaten einer tatbestandlichen Bilanzierungsprüfung längst nicht ausgemacht sind und die Thematik mithin zu grundsätzlichen Fragen herausfordert.
Zielsetzung der Arbeit ist es zunächst, ein grundlegendes Verständnis für die unterschiedliche Bilanzierung von immateriellen Vermögensgegenständen und intangible assets zu schaffen. Aufbauend auf dem allgemeinen Forschungsstand besteht das konkrete Forschungsziel darin, die bilanzielle Behandlung von Spielerlaubnissen im handelsrechtlichen Jahresabschluss der Profifußballclubs darzulegen und Annäherungsmöglichkeiten wie Grenzen ihrer Bilanzierung nach IFRS-Grundsätzen aufzuzeigen.