Die Binnendifferenzierung in deutschen Krankenhäusern bis zum Ersten Weltkrieg
Justus Goldmann, Henning Marmulla, Barbara Randzio, Gunnar Stollberg, Ingo Tamm
Obgleich die allgemeinen Krankenhäuser seit Ende des 18. und Beginn des 19. Jhs. zunehmend für heilbare Kranke reserviert wurden, gelang es ihnen erst im 20. Jh., das Odium einer Armenanstalt abzustreifen. Jedoch lassen sich bereits im ‚langen‘ 19. Jh. Bemühungen beobachten, durch Angebote von besseren Zimmern, besserem Essen etc. die Krankenhäuser auch für mittelständische Patienten attraktiv zu machen. Neben dieser ökonomischen oder ständischen lassen sich auch andere Formen der Binnendifferenzierung finden: solche zu medizinischen und zu wissenschaftlichen oder Ausbildungszwecken. Zu Beginn des 20. Jhs. waren jedenfalls die Unterscheidungen von Pflegeklassen und die nach Zuständigkeiten der medizinischen Spezialgebiete in ganz Deutschland etabliert.