Die Charité
Ein Krankenhaus für Berlin
Magdalena Schupelius, Lesley Vinson
Die Charité ist eine echte Berliner Institution. In den vergangenen 308 Jahren haben die Berliner eine Menge erlebt mit ihrem Krankenhaus!
1710 als Pesthaus von König Friedrich I. gegründet, sollte die Charité dem Zweck dienen, „aus christlicher Liebe denen armen Kranken beyzuspringen”. In den folgenden Jahrzehnten dann wuchs die Stadt – und es gab immer mehr Kranke, denen man beispringen musste. Die Charité platzte aus allen Nähten. Die Kranken lagen in völlig überfüllten Schlafsälen. In der Badewanne planschten Frösche, Medikamente gab es kaum. Und operiert wurde, wie überall auf der Welt, ohne Narkose, aber dafür vor Publikum. Heute staunt man, dass damals überhaupt jemand gesund wurde in der Charité.
Tatsächlich wurden aber viele gesund – und im Laufe der Jahre wurden es immer mehr und mehr. Denn zu allen Zeiten gab es in diesem Krankenhaus Menschen, die für ihre Patienten über sich selbst hinauswuchsen. Sie pflegten die Kranken mit ganzer Hingabe. Sie riskierten Leib und Leben für den medizinischen Fortschritt und entdeckten völlig neue Zusammenhänge und Heilmethoden. Berühmte Mediziner wie Rudolf Virchow, Robert Koch, Emil von Behring und Paul Ehrlich arbeiteten in der Charité als Forscher und als Ärzte. Charité-Chirurgen wie Dieffenbach und Sauerbruch wagten Operationen, die bis dahin als undenkbar galten. Und heute ist die Berliner Charité eines der berühmtesten Krankenhäuser der ganzen Welt.
Die Geschichte dieses Krankenhauses von 1710 bis heute, die ist spannend und lustig, manchmal schrecklich, manchmal schön, immer beeindruckend – und noch lange nicht zu Ende.