Die Chirurgie des Sägeunfalles
Klinische, Arbeitsphysiologische und Versicherungsrechtliche Untersuchungen
H. Bayreuther, K. Stucke
Der Plan, die Unfälle durch Sägemaschinen in einer umfassenden Ab handlung darzustellen, ergab sich aus Beobachtungen und Erfahrungen, die in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg an dem großen Unfall gut der Göttinger Chirurgischen Universitäts-Klinik gesammelt werden konnten. Damals fielen Verletzungen durch Holzverarbeitungs- und Sägemaschinen in einer so bemerkenswerten Häufung an, daß man sich die Frage vorlegen mußte, ob diese als rein örtliche Gegebenheit bzw. als zeitgebundene Erscheinung anzusehen war oder ob hier vielleicht eine Unfallart vorlag, die bisher ganz allgemein zu wenig Beachtung gefunden hatte. Bei der Sichtung des Schrifttums ließ sich nun bald die Feststellung machen, daß hierüber tatsächlich selbst in größeren Handbüchern der Chirurgie und Unfallheilkunde, in Archiven und Zeitschriften nur einige wenige knapp und allgemein gehaltene Hinweise zu finden sind. Dies steht in einem bemerkenswerten Gegensatz zu der realen Bedeutung des Sägeunfalles, stellt sich doch bei näherem Studium heraus, daß dieser nicht nur relativ häufig vorkommt, sondern obendrein auch in den meisten Fällen sehr schwer ist. Um nun die Gesamtheit der Sägeunfälle ausreichend erfassen zu können, wandten wir uns an die zuständigen Berufsgenossenschaften der Bundesrepublik, die alle notwendigen und ‚wichtigen Angaben und Daten bereitwilligst zur Verfügung stellten.